Gut 3.500 Apotheken in Deutschland warten aktuell vergeblich auf Auszahlung ihrer Augustumsätze durch das private Abrechnungszentrum AvP. Es soll um einen mittleren, dreistelligen Millionenbetrag gehen. Befürchtet wird, dass einige Apotheken in eine existenzbedrohende Notlage rutschen.
Zwischenzeitlich hat das AvP Insolvenzantrag gestellt. Das geschah durch einen Sonderbeauftragten der Bankenaufsicht BaFin.
AvP-Chef Mathias Wettstein hatte sich seit letzter Woche immer wieder über das Branchenportal „Apotheke adhoc“ an die Öffentlichkeit gewandt. AvP selbst bleibt für Kunden und Pressevertreter nach wie vor nicht erreichbar. Angeblich soll sich Wettstein inzwischen in Untersuchungshaft befinden. Dies konnte die Staatsanwaltschaft Düssledorf bisher allerdings nicht bestätigen. Mathias Wettstein soll wegen eines Steuervergehens bereits vorbelastet sein. Er selbst darf offenbar keine BaFin-Lizenz führen und musste die Geldgeschäfte in seinem Unternehmen bis zuletzt Geschäftsführern überlassen, so die Deutsche Apotheker Zeitung.